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540 Route 32.DUMA. Von Damascusdem Nedjd, dem centralen Hochland Arabiens. In Damascus (und in
Aleppo) erkundige man sich, ob Leute vom Stamme der ʿAgêl anwesend
sind. Dieser Stamm wurde vor Zeiten aus dem Nedjd nach Bagdad ver-
pflanzt
; es sind die berühmtesten Karawanenführer, Kameltreiber und
Kamelreiter der syrischen Wüste. In Damascus logiren sie beim Bâb
Schaghûr oder vor diesem Thore auf einem freien Platze (S. 497). Man
schliesse einen Contract für die ganze Reise mit ihnen, bezeichne aber
genau die Route und bedinge sich aus, über die Dauer des Aufenthalts an
verschiedenen Orten ganz frei verfügen zu können. Man ereicht dies um
so leichter, da diese Leute den Werth der Zeit nicht kennen, während
die Pferdevermiether die Anzahl der Tage genau berechnen. Für ein
Kamel nach Palmyra und zurück wird man etwa 100 fr. bezahlen; doch
lässt sich darüber gar nichts sicheres aufstellen; sobald der ʿAgêli merkt,
dass man Kamele sucht, geht er mit seinen Forderungen in die Höhe.

Der Sattel, welcher auf den Höcker des Thieres gelegt wird, besteht
aus einem Holzgerüst, aus welchem zwei hohe runde Knäufe hervorragen;
auf dem Gerüst liegt ein Lederpolster (der Sitz), vor dem vordern Knauf
befindet sich ein zweites Kissen. Der Reiter schlingt nach der Art, wie
Damen zu Pferde sitzen, ein Bein um den Vorderknauf und legt die Ferse
des einen Fusses auf den Rist des andern (abwechslungsweise). Man
treibt das Thier mit dem Absatz des Fusses oder mit einer Gerte an.
Die Kamele gehen gewöhnlich in langer Reihe hinter einander in bedäch-
tigen
aber weiten Schritten, immer rechts und links nach Kräutern ha-
schend
; man kann ihnen dies nicht wehren. Trab und Galopp sind unan-
genehm
. Ein Kamel kann auch zwei Personen (und mehr) in einer Sänfte
tragen, oder mit dem Gepäck des Reiters belastet werden. Das Aufsteigen
macht dem Anfänger Mühe: man fasst die beiden hohen Knäufe an, und
kniet mit einem Bein auf das Polster; mit dem andern Bein schwingt
man sich über den hinteren Knauf in den Sattel. Das Kamel ist ge-
wohnt
, sich zu erheben, während der Reiter noch in den Bewegungen
des Aufsteigens begriffen ist. Dies wird dadurch verhindert, dass der
Kameltreiber den Fuss auf eines der zurückgeschlagenen Vorderbeine des
Thieres legt. Die nun folgenden Bewegungen des Kamels sind immerhin
noch heftig, und der Neuling muss sich dabei an den Sattelknäufen fest-
halten
; da das Kamel zuerst mit den Hinterfüssen aufsteht, so lehne man
sich erst nach hinten, hierauf nach vorn. Das Reiten ist sehr angenehm;
wer einmal daran gewöhnt ist, wird für längere Reisen das Kamel immer
dem Pferde vorziehen. Man kann zu Kamel bequem lesen; auch braucht
man die Zügel nicht in der Hand zu halten.

Vom Bâb Tûma (Thomasthor, S. 501) reitet man auf der breiten
gepflasterten Aleppostrasse zwischen Baumgärten. Herrliche Nuss-
bäume
überschatten den Weg. Nach 12 Min. gelangt man zur
Zênabîye, einem Brunnen links, der das beste Wasser in Da-
mascus
liefern soll; ein Kaffewirth bietet hier den Abschiedstrunk.
Nach 4 Min. geht ein Weg links ab; man gehe den Telegraphen-
stangen
nach, die kahlen Berge links zwischen dem saftigen Grün
der Baumgärten im Auge behaltend. Der Weg wird breiter und nach
14 Min. hört das Pflaster auf. Nach 48 Min. gelangt man zum Dorf
Hâristat el-basal (Zwiebelwärterin). Das grosse Lehmgebäude
mit Kuppel ist eine Oelpresse. Die Olivenernte, die in diesen
Gegenden im December stattfindet, ist sehr bedeutend. Nach 40
Min. sieht man r. vom Wege das grosse Dorf Duma. Die Baum-
cultur
nimmt hier ab, man kommt in das freie Feld. Nach 30 Min.
gute Quelle mit reichlichem Wasser. Nach 17 Min. einige Häuser
mit einem Schlösschen; nach 20 Min. Dorf ʿAdhra rechts unten
im Grünen. Hier beginnt die Wüste; man wendet sich mehr links